Buchempfehlungen
Le cri du sablier, dt. Der Schrei der Sanduhr von Chloé Delaume
In ihrem zweiten, sehr persönlichen Roman entwirft Chloé Delaume eine kühne und eindringliche Sprache. Die Autorin findet in einem wortgewaltigen Diskurs Formulierungen für das stille und ausdruckslose Leiden einer Kindheit. Sie zeichnet in der wiedergefundenen Sprache die traumatische Auflösung ihrer Familie nach.
Ein Buch über den Wiederaufbau seines eigenen Ichs durch die wiedergewonnene Lust an der Fülle der Wörter.
Le cri du sablier, Chloé Delaume
Folio, Paris, 2003
7,- €
Modiano Nobelpreis
Romans, collection Quarto Gallimard 2013.
Am 9. Oktober 2014 hat der Schriftsteller Patrick Modiano den Nobelpreis für Literatur des Jahres 2014 für sein Gesamtwerk verliehen bekommen. Die Begründung der Jury lautete: „Für die Kunst des Erinnerns, mit der er die unbegreiflichsten menschlichen Schicksale wachgerufen und die Lebenswelt während der (deutschen) Besatzung sichtbar gemacht hat.“ Die Buchhandlung Zadig freut sich über diese Nachricht, denn der Autor hat mit seinem Schreibstil und seiner Aura dazu beigetragen eine Form des nationalen Romans zu popularisieren, die der Zukunft zugewandt ist, fernab immer wieder zu lesender Klischees von französischer Lebensart und des bekannten Einheitsbreis. Wir verneigen uns vor einem Schriftsteller, der mit „La Place de l’étoile“ oder „Im Café der verlorenen Jugend“ die Kunst des polysemen Titels geprägt hat wie kein anderer!
Certainement pas von Chloé Delaume
Mit Certainement pas, ihrem fünften Werk, schließt sich Chloé Delaume dem Verlag Editions Verticales an und stellt sich zum ersten Mal dem Schreiben fiktiver Literatur.
Im Raucherzimmer des Krankenhauses Sainte-Anne werden drei Männer und drei Frauen mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, die schwer geprägt ist von alltäglichen Niederträchtigkeiten und verwerflichen Verwicklungen.
Alle sechs sind Mörder, ihre Verbrechen sind symbolisch, da sie für einen Umsturz, den Übergang zum Feind, die Abhängigkeit vom System sowie das unbegrenzte Gefallen an Marktwerten stehen. Ihre Krankheitsbilder sind nur Fluchtort, letzte Möglichkeiten des Entkommens nach einer zu späten Einsicht. Trotzdem, Opfer sind diese sechs repräsentativen Figuren unserer heutigen Gesellschaft nicht, Certainement pas, um mit den Worten von Chloé Delaume zu sprechen...
Certainement pas, Chloé Delaume
Éditions Verticales, Paris, 2004
23,- €
Mon grand père, L'Agrume, Eau sauvage von Valérie Mréjen
Die Fernsehregisseurin und Bildhauerin Valérie Mréjen fügt ihre Romane zu Collagen aus momentanen Eindrücken und Gefühlen. Sie verfolgt die kleinen Schwächen des Alltags und die vorgefertigten, abgedroschenen Sätze, die wir oft gegen unseren Willen verwenden. Stück um Stück zusammengesetzt, bilden diese eine witzige und rätselhafte Synthese der Tage, an denen wir nicht vollständig wir selber sind.
Eine Reihe drei kleiner Romane zum Nacheinander- oder Durcheinanderlesen.
Eau sauvage, Valérie Mréjen
Allia, Paris, 2004
9,- €
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L'agrume, Valérie Mréjen
Allia, Paris, 2003
9,- €
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Mon grand-père, Valérie Mréjen
Allia, Paris, 2004
9,- €
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EN VITRINE
"French Touch" d’Amélie Gastaut (Collectif)
Expression apparue au milieu des années 1990 dans la presse anglo-saxonne, la « French Touch » désigne la musique électronique créée par de jeunes artistes français qui firent émerger un univers underground en décalage avec celui de leurs contemporains. Ce mouvement musical s’est accompagné d’une esthétique forte, incarnée par de grands noms du graphisme qui investirent pochettes de disques, flyers, fanzines et clips en jouant du détournement et de la transgression, en écho aux mix, remix et sampling de la musique. Ce livre révèle à quel point, pour la première génération de la French Touch, entre 1991 et 2003, graphisme et musique ne faisaient qu’un. (Musée des arts décoratifs, 2012)
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